Stellungnahme zum Bau einer Biogasanlage
Stephan Zeitvogel, dessen Pachtvertrag für die Biogasanlage in Winden ausläuft und der keine Möglichkeit hat die dortige Anlage weiterzuführen, plant den Bau einer Biogasanlage zwischen Sinzheim und Müllhofen.
Die Anlage soll mit Teig- und Speiseresten, Rindermist/-gülle sowie Maisstroh betrieben werden, wobei der Anteil an Rindermist/-gülle und Maisstroh mindestens 50 % betragen wird. Letzteres sind nach der Ernte übrig gebliebene Blätter und Stängel. Das Blockheizkraftwerk wandelt das Biogas dann in klimaneutrale Energie um. Als Nebenprodukt entsteht ein Gärrest. Der Betrieb der Anlage spart nach Angaben des Antragstellers bis zu 225.000 Liter Heizöl sowie 3.737 Tonnen CO2 pro Jahr. Über die Biogasanlage könnten 800 Vier-Personen- Haushalte in Sinzheim mit Bio-Strom versorgt werden. Der CDU-Fraktion unterstützt grundsätzlich den Bau der Biogasanlage unter Klimagesichtspunkten. Sie ist sich aber auch dessen bewusst, dass die Anlage nicht ohne Geruchsbelästigungen betrieben werden kann. Vor allem Mitte April und Mitte August, wenn der Dünger ausgebracht wird, kann es je nach Wetterlage zu stärkeren Beeinträchtigungen kommen. Andererseits handelt es sich bei diesen Gärresten um einen für die Landwirtschaft wertvollen Biodünger und die bei der Ausbringung zum Einsatz kommende Technik geht über die gesetzlichen Vorgaben hinaus.Wir meinen: Die Sorgen der Bürger sind berechtigt. Deshalb haben auch wir wie alle Fraktionen eine kritische gemeindliche Stellungnahme zum Vorhaben im Hinblick auf die Geruchsbildung, Zuwegung, Größe der Anlage etc. mitgetragen. Die Gemeinde ist aber nicht die zuständige Genehmigungsbehörde.
Liebe Sinzheimerinnen und Sinzheimer, in meiner 21jährigen Zugehörigkeit zum Gemeinderat habe ich schon viele hitzige und lebhafte Diskussionen, aber noch keinen solchen Vorwurf wie den eines GfS-Mitglieds erlebt. Dieser meinte, er sei "schockiert, dass manche Räte hinter der Anlage stehen" und weiter: "Alle, die für die Anlage sind, haben im Gemeinderat nichts verloren!". Darin kommt eine höchst fragwürdige Denkweise zum Ausdruck. Denn in einer Demokratie kann es zu jedem Thema unterschiedliche Ansätze geben, die ernst genommen werden sollten, ob sie einem gefallen oder nicht.
Auf Anregung der CDU-Fraktion wird es im Einvernehmen mit dem Vorhabenträger zur Versachlichung der Diskussion eine Informationsveranstaltung geben.
Ihr Gabriel Schlindwein für die CDU-Fraktion Sinzheim